Wohl gerichtet - Vom Schafott in die Anatomie
Anatomische Sammlungen ohne Präparate sind undenkbar. Doch woher stammen diese, welche Menschen wurden -bis zur Einführung der Körperspende meist unfreiwillig- in die Anatomien gebracht und anschließend in Präparate „umgewandelt“ ?
Dieser Frage geht Sara Doll aus dem Institut für Anatomie und Zellbiologie Heidelberg seit etwa 10 Jahren nach. Nun wurden, zusammen mit Prof. Dr. Andreas Deutsch (Heidelberger Akademie der Wissenschaften) und Karen Strobel M.A. (MARCHIVUM), die Schicksale einige dieser Personen, deren Lebensweg auf dem Schafott endete und die anschließend zu Lehr- und Forschungszwecken in die Anatomie Heidelberg kamen, näher erforscht. Ihr Leben wurde nachskizziert, aber auch die Tat, die zur Hinrichtung führte und was danach mit den Körpern passierte. Der Blick wird zudem auf weitere beteiligte Personen wie die Scharfrichter geweitet und zum Beispiel der Unterschied zwischen einer Hinrichtung mit dem Fallbeil oder einem Schwert erklärt.
Das Buch, das im renommierten Kirchschlager Verlag erschienen ist, zeichnet sich durch spannende und leicht verständlich gehaltene Texte aus, die faszinierende naturwissenschaftliche Aspekte mit Geschichten aus vergangenen Zeiten zu verknüpfen verstehen.
Bibliographische Angaben:
Sara Doll, Karen Strobel, Andreas Deutsch. Wohl gerichtet: Vom Schafott in die Anatomie Heidelberg. Mit einem Vorwort von Michael Tsokos. Kirchschlager Verlag,
ISBN: 978-3-934277-98-4, 336 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Preis: 28 €