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Die Anatomische Sammlung des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der Universität Heidelberg


Sammlungsbeauftragte


Die Kenntnis vom Bau des menschlichen Körpers findet seit langem in der Bevölkerung Beachtung. Das Institut für Anatomie und Zellbiologie will dem begrüßenswerten Interesse an anatomischen Zusammenhängen, die zu jeder Zeit und auch heute noch eine Grundlage der Medizin bilden, Rechnung tragen. Ausgewählte Informationen zu Bau und Funktion des menschlichen Körpers werden deshalb -neben einigen wenigen Pathologien- verteilt auf zwei Ausstellungsflächen dem interessierten Besuchern präsentiert. Lehrmittel wie Präparate, Modelle oder Wandtafeln finden hier Verwendung. Daneben zeigt die Sammlung unterschiedliche Methoden zur Herstellung anatomischer Präparate auf. Beispielhaft werden Herstellungsmethoden für Korrosionspräparate, Plastinate, mazerierte Knochen oder Eingußpräparate erklärt.

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Die Besucher der Dauerausstellung bekommen darüber hinaus einen Einblick in die historische Entwicklung der Sammlung. Die überlieferten Ausstellungsstücke spiegeln im besonderen Maße die Geschichte und bedeutende wissenschaftliche Tradition des Instituts wieder. In der Sammlung befinden sich embryologische Präparate und Modelle, die in Heidelberg für lange Zeit die Ausrichtung der Forschung und Lehre prägten. Aber auch das mutmaßliche Skelett des Räubers Schinderhannes, das des Räubers Schwarzer Jonas und die Halswirbelsäule der Giftmörderin Christine Beckenbach können besichtigt werden. Beckenbach ist die letzte Person in Heidelberg, die im Jahr 1844 mit dem Schwert hingerichtet wurde. Ebenfalls ausgestellt werden Präparate, die vergangenen Mitarbeitern zugewiesen werden konnten und optische Instrumente, mithilfe derer die Mediziner in Heidelberg ihre Forschungen betrieben.

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Die hier gezeigten Lehrtafeln wurden früher den Medizinstudenten und -studentinnen im Hörsaal präsentiert. Anhand dieser Abbildungen wurde weit vor den Zeiten von PowerPointPräsentationen Anatomie gelehrt. Die Zeichnungen sind auch unter künstlerischen Aspekten wertvolle Erinnerungen an die Medizinerausbildung um das beginnende zwanzigste Jahrhundert.

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Daneben besitzt Heidelberg eine Vielzahl von kleinformatigen Zeichnungen und Fotos, die zum Beispiel als Erklärung zu den Präparaten oder im Histokurs als Legenden ausgegeben wurden.

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Heidelberg besitzt einen großen Fundus an Glasdias, die in der Lehre Verwendung fanden. Sie spiegeln ebenfalls die Ausrichtung der Unterrichtsinhalte wieder. Einige der Dias entstanden aber auch im Zuge von Forschungsprojekten. Viele wurden hier im Haus erstellt, einige wurden aber auch von spezialisierten Firmen angekauft. So finden sich Dias der Firma Dümler aus Wien, von Roman Talbot Berlin oder vom Bildarchiv aus Freiburg in der Sammlung.

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Im frühen 20. Jahrhundert wurden in der Heidelberger Anatomie viele Wachsplatten-Rekonstruktionsmodelle erstellt worden. Einige sind im hiesigen Institut, andere in den "Ziegler Werkstätten" hergestellt worden.

Sie spiegeln das damalige starke Interesse an der Entwicklung des Menschen wieder, die 3D-Wiederherstellung embryologischer Strukturen mithilfe der Wachsplatten Rekonstruktionsmethode gibt dies anschaulich wieder.
Es war viel Arbeit, ein Wachsplattenmodell zu erstellen; die technischen Möglichkeiten waren im Gegensatz zu heute sehr beschränkt. Die einzelnen Scheiben einer vorher erstellten histologischen Schnittserie mussten nachgezeichnet und anschließend vergrößert werden. Die Vergrößerungen wurden auf Wachsplatten übertragen, mit einem erhitzen Messer ausgeschnitten und dann Scheibe für Scheibe zusammenmontiert. Das Objekt musste geglättet, darauf folgend koloriert und zum Schluss auf einem Sockel montiert werden.