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Forschung

Entwicklung und Evaluation neuer Therapieansätze zur Behandlung des Marfan-Syndroms

Das Marfan-Syndrom (MFS) ist eine autosomal dominant vererbbare Bindegewebserkrankung und beruht auf einem Defekt im Bereich des für Fibrillin-1 kodierenden Gens (FBN1-Gen). Die dadurch bedingte Instabilität der Aortenmatrix kann durch eine Dissektion zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Eine kausale Therapie dieser genetisch bedingten Bindegewebserkrankung ist bisher nicht bekannt. Die vaskuläre Komponente des Marfan-Syndroms ist pathophysiologisch durch eine abnorm hohe Aktivität von Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) in glatten Muskelzellen der Aortenwand gekennzeichnet. Diese Gruppe von Enzymen bewirkt eine Elastolyse in der aortalen Media und trägt dadurch zu einer progredienten Destabilisierung der Gefäßwand bei. Die homozygote Fibrillin-1 defiziente Maus (mgR/mgR) ist als Kleintiermodell für das Marfan-Syndrom akzeptiert. Sie weist ähnlich wie Patienten mit Marfan-Syndrom eine erhöhte MMP-Aktivität in den glatten Muskelzellen der Aortenwand mit einer altersabhängig zunehmenden Fragmentierung elastischer Fasern auf. Unter Verwendung des Marfan-Maus-Modells, Gewebe und Serumproben von Marfan-Patient*innen möchten wir in Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Marfan-Zentrum der Heidelberger Klinik und weiteren fachübergreifenden Kooperationen neue Therapieansätze entwickeln und evaluieren. 

nach Wagner AH et al. Marfan syndrome: A therapeutic challenge for long-term care. Biochem Pharmacol. 2019 Jun;164:53-63.