Kurzvita

Dr. Christoph Schwamm forscht schwerpunktmäßig zur Geschichte der Pflegeberufe, zur Geschichte der Psychiatrie und zur Geschichte von Männern und Männlichkeit. In den vergangenen Jahren arbeitete er an Projekten zur Geschichte der Krankheitserfahrung männlicher Psychiatriepatienten in der alten Bundesrepublik sowie zur Geschichte von Männern in der Krankenpflege.

Aktuell befasst er sich mit der Geschichte der Kinderkrankenpflege in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hier verfolgt er einen multiperspektivischen Ansatz. Schwamm prüft ausgehend von der Kinderklinik der Universität Heidelberg, inwiefern die Einführung flächendeckender Schutzimpfungen und Antibiotika seit den 1960er-Jahren die Entwicklung des Berufes im Kontext sich wandelnder Leitbilder von Sorgebeziehungen zu Kindern erklären kann. 

Ein weiteres Feld der Expertise ist die Geschlechtergeschichte der Medizin im 20. Jahrhundert. Hier befasst sich Herr Schwamm mit der Planung eines Projekts zur Geschichte geschlechtsspezifischer Deutungen von physischer und sexueller Gewalt in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Untersucht werden soll, in welchen Kontexten Akteure im Gesundheitswesen Gewalt als legitimen Ausdruck von Männlichkeit normalisierten oder als behandlungsbedürftiges Symptom pathologisierten.