Virtual Reality erweitert das Medizinstudium in Heidelberg
VR-Lab an der Medizinischen Fakultät formell eröffnet
Simulationstraining spielt schon seit vielen Jahren eine zentrale Rolle in der Ausbildung von Medizinstudierenden. Seit dem 9. Dezember 2021 gibt es nun mit dem neu eingerichteten VR-Lab der Medizinischen Fakultät eine weitere Möglichkeit realitätsnahe Szenarien aus dem medizinischen Alltag schon während des Studiums zu trainieren.
Die Virtual Reality Technologie erlaubt eine umfassende Immersion, das heißt die Sinne der Anwenderin bzw. des Anwenders werden so getäuscht, dass diese/r vollständig in die digitale bzw. virtuelle Umgebung eintaucht. Dies erfolgt mithilfe spezieller mit einem Computer verbundenen VR-Brillen. Der Einsatz von VR im Bereich der Medizin ermöglicht das realitätsnahe Training realer und ggf. kritischer Situationen und ermöglicht so neuartige Therapie- und Schulungsansätze bspw. für die
- chirurgische Ausbildung und Notfall- und Intensivmedizin
- medizinische und gesundheitliche Prävention
- medizinische Rehabilitation und psychologische Therapie
Die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg plant, ab dem Sommersemester 2022 im Wahlfachtrack Notfall- und Intensivmedizin eine Virtual Reality-Notfallsimulation anzubieten. Hierfür wird das VR-Lab aktuell final konfiguriert. Das VR-Lab der Medizinischen Fakultät Heidelberg verfügt über:
- 3 VR-Boxen
- 3 PC-Wagen mit jeweils 2 Hochleistungs-PCs mit Bildschirm
- 2 VR-Brillen (Vive Pro 2) der Firma HTC, die per Kabel oder WLAN mit dem PC verbunden sind.
Die Ausstattung wird durch einen großen Wandmonitor und einen Hygieneschrank für die Desinfektion der VR-Brillen vervollständigt.
Im Wahlfachtrack kommt eine Simulations-Anwendung einer Firma aus Ulm zum Einsatz, die ein immersives Training mit einem hohen Grad an Interaktivität ermöglicht.
In Kleingruppen á zwei Studierenden begeben sich die Lernenden in die virtuelle Trainingsumgebung, in der sie virtuelle Patientinnen und Patienten in diversen Notfallszenarien leitliniengerecht behandeln müssen. Das gesamte diagnostische und therapeutische Equipment des Rettungsdienstes wird hierzu virtuell abgebildet, welches die Studierenden mit virtuellen Händen kooperativ als Team bedienen können.
Es ist geplant den Einsatz dieser neuen Lehrmethode im Sommersemester 2022 zu evaluieren und entsprechend zu optimieren.
Quellen / Ansprechperson:
- Matthias Huck (Wissenschaftliche Leitung VR Lab)
- Udo Sonne (Projektmanagement IT Lehre)
- Pressemitteilung UKHD (13.12.21)