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Problemorientiertes Lernen

Das herkömmliche Medizinstudium ist eine große Herausforderung für die Merkfähigkeit und den Ehrgeiz der Studenten. Beim Problemorientierten Lernen (POL), dessen Methodik bereits seit Jahren fester Bestandteil der Ausbildung an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg ist, erarbeiten unsere Studierenden in Kleingruppen von 6-8 Teilnehmern Lernziele anhand von konkreten Kasuistiken. Hier gilt es, neben dem klassischen Wissenserwerb vor allem eigene Problemlösungsstrategien zu entwickeln, fachorientiertes und pragmatisches Denken zu üben. Damit wird den Teilnehmern im Gegensatz zu konventionellen Lernsituationen nicht primär Wissen angeboten. Die Studierenden werden nicht, wie im Rahmen einer Vorlesung üblich, einer Assoziationskette ausgesetzt, sondern sollen selbst aktiv durch Diskussion und Spekulation in der Gruppe und anschließendes Selbststudium zur Lösung des Falles beitragen.

Somit stellt sich POL als eine praxisorientierte Methode dar, die den Studenten dazu bringen möchte, selbständig zu denken und eigene Fragen zu formulieren, deren Beantwortung über die Lösung des gestellten Problems das notwendige Faktenwissen konstituiert und komplettiert. POL fördert Interdisziplinarität dahingehend, dass die Teilnehmer aus den vielen Kapiteln des Faches diejenigen erarbeiten müssen, die bei der Problemlösung weiterhelfen könnten.

POL basiert auf der Erkenntnis, dass sich im Sinnzusammenhang Gelerntes und Verstandenes besser einprägt und auch dessen Herleitung erleichtert wird, falls ein Teil des Stoffes in Vergessenheit geraten sein sollte. Problemorientiertes Lernen bedeutet also "fächerübergreifendes Lernen", es richtet sich an Themen und Problemen statt an einzelnen Fächern und Diagnosen aus. Die Studenten sollen praxisrelevante Probleme lösen und dabei "Klinisches Denken" lernen, das es ihnen ermöglicht, die richtigen Fragen zu stellen. Mit dieser Lernmethode wird das ärztliche Entscheidungsvermögen gefördert.